Der Umfang an Therapieformen elektronischer Implantate zur Elektrostimulation des Herzens wird entscheidend durch die Sensoren zur Überwachung des Zustands des Herz-Kreislaufsystems und die Algorithmen zur Verarbeitung der gemessenen Daten bestimmt. Die Entwicklung neuer Sensoren und verbesserter Algorithmen für den Einsatz in Defibrillatoren/Herzschrittmachern bildet deshalb einen Schwerpunkt an der Stiftungsprofessur.
Neben den elektrischen Potentialen im Herzen zählen auch zunehmend Sensoren für mechanische Größen, wie z.B. den Blutdruck, zu den Datenquellen. Bei den neuen Algorithmen zur Analyse von Zeitreihen des Herzschlages stellt die Trennung von Signalanteilen der körpereigenen Regulationsmechanismen von externen Störungen, welche zufällig auf die Regelung wirken, ein aktuelles Problem dar.
Die quantitative numerische Simulation (patho)physiologischer Vorgänge mit Computermodellen stellt einen wichtigen Zugang zu Erkenntnissen dar, die im Experiment nicht erzielbar sind, sei es aus ethischen oder technischen Gründen. Ein Beispiel hierfür ist das vertiefte Verständnis der turbulenten Erregungsausbreitung auf den Vorhöfen. Werkstoffliche und chemische Fragestellungen stehen bei der Entwicklung von Medikamentendepots für koronare Implantate im Zentrum.
Innovative Smart Materials stellen die Schlüsseltechnologie zur Erweiterung des Anwendungsspektrums zukünftiger Generationen von Implantaten für die interventionelle Kardiologie und darüber hinaus dar.